Wer besser arbeiten will, braucht mehr als To-do-Listen oder Time-Tracking. Unser Gehirn ist kein Hochleistungsprozessor, sondern ein fein abgestimmtes System mit Rhythmen, Grenzen und Bedürfnissen. Wenn wir unsere Arbeitsweise daran anpassen, wird nicht nur der Output besser – auch unser Wohlbefinden steigt. Dieser Artikel zeigt zehn neurobasierte Strategien, mit denen du fokussierter, effizienter und gesünder arbeiten kannst. Viele davon sind leicht umzusetzen, aber tiefgreifend in der Wirkung.

#57 – Zusammenfassung Auto-Slide

Wie gehirngerechtes Arbeiten funktioniert

Viele Menschen arbeiten gegen ihren biologischen Takt, unterbrechen sich selbst ständig oder verlieren sich in Nebensächlichkeiten. Neurowissenschaftliche Erkenntnisse zeigen: Wer seine Arbeitsweise an die Funktionsweise des Gehirns anpasst, arbeitet nicht nur effizienter, sondern auch zufriedener.

Hier sind zehn neurobasierte Strategien, die aus der modernen Hirnforschung abgeleitet wurden – neu sortiert nach dem Prinzip: erst verstehen, dann anwenden.

1. Finde deinen natürlichen Leistungsrhythmus

Nicht alle Menschen ticken gleich: Während manche morgens in Höchstform sind, blühen andere erst abends auf. Die meisten gehören jedoch zu einem Mischtyp, der vormittags ein produktives Zeitfenster hat. Wer diesen individuellen Biorhythmus kennt, kann seine Hochphasen gezielter nutzen – statt sie mit Meetings oder E-Mails zu blockieren.

2. Räume Störquellen aus dem Weg

Ablenkungen kosten mehr Zeit, als man denkt – nicht nur beim Scrollen, sondern auch bei Gesprächen im Großraumbüro. Wer konzentriert arbeiten will, sollte gezielt stille Zeitfenster schaffen. Selbst kurze Ruhephasen helfen, den Geist zu klären und den Fokus zu halten.

3. Priorisiere radikal – auch beim Verzicht

Nicht nur To-do-Listen helfen dem Gehirn, strukturiert zu arbeiten, sondern auch Not-to-do-Listen. Wer regelmäßig reflektiert, welche Aufgaben bewusst nicht erledigt werden, schafft Raum für Wesentliches. Neurobasierte Strategien setzen auf gezielte Entscheidungen statt Dauerbeschallung.

4. Strukturiere deinen Tag gehirngerecht

Ein klarer Tagesplan hilft, Reizüberflutung zu vermeiden. Wer morgens drei Hauptziele formuliert und auf Smartphone & Nachrichten verzichtet, startet fokussierter. Noch besser: Den Plan am Vorabend schreiben – das entlastet den Kopf und reduziert nächtliches Grübeln.

5. Verstehe deine Stresskurve

Manche brauchen ein wenig Druck, andere klappen unter Stress sofort zusammen. Wer sein persönliches Stressoptimum kennt, kann besser mit Deadlines und Herausforderungen umgehen – eine der wichtigsten neurobasierten Strategien, um Überlastung zu vermeiden.

6. Pausen sind kein Luxus, sondern Pflicht

Das Gehirn arbeitet in Wellen. Nach etwa 90 Minuten konzentrierter Tätigkeit braucht es Erholung – durch Dehnen, Atmen oder einfach Nichtstun. Regelmäßige Pausen schützen nicht nur vor Burnout, sondern halten uns langfristig leistungsfähig.

7. Achte auf deine Atmung – sie steuert dein Nervensystem

Die Atmung ist direkt mit unserem Nervensystem verbunden. Wer bewusst ausatmet, senkt Stress. Eine einfache Übung: vier Sekunden einatmen, zwei halten, sechs ausatmen – durch die Nase, ruhig und regelmäßig. Neurobasierte Strategien nutzen diese Verbindung gezielt.

8. Multitasking vermeiden – monotasking trainieren

Multitasking klingt effizient, ist aber eine Illusion. Das Gehirn kann sich immer nur auf eine Aufgabe wirklich konzentrieren. Monotasking spart Energie, reduziert Fehler und bringt mehr Qualität in die Arbeit – ganz im Sinne gehirngerechter Produktivität.

9. Meetings entschleunigen

Viele Meetings sind laut, hektisch und ineffizient. Wer bewusst Stille einplant – zum Beispiel Denkpausen nach Redebeiträgen – schafft Raum für Beteiligung und Qualität. Auch eine Minute der Stille zu Beginn wirkt oft Wunder.

10. Verändere dich in kleinen Schritten

Das Gehirn hasst Überforderung. Wer alles auf einmal ändern will, scheitert oft. Neurobasierte Strategien setzen auf kleine, konsistente Schritte – sie sind nachhaltiger, stressärmer und leichter umzusetzen. Das gilt für Einzelpersonen genauso wie für Führungskräfte.

Welche dieser neurobasierten Strategien funktionieren bei dir schon gut – und welche möchtest du ausprobieren? Teile deine Erfahrungen!

Quelle: MEEON #57
Text: Besser arbeiten: 10 neurobasierte Strategien für mehr Fokus und Energie
Bilder: MEEON

Video: MEEON